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FASHIONPAPER – das Magazin für Fashion, Beauty und Lifestyle

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Lou de Bètoly stösst bewusst an die Grenzen der Mode

Photo: zVg Lou de Bètoly, Lina Grün

Fashion

Lou de Bètoly stösst bewusst an die Grenzen der Mode

2015 gründete die Französin Odely Teboul ihr Berliner Label Lou de Bètoly. Nach ihrem Abschluss in Modedesign und Schnittmustererstellung 2006 in Paris, arbeitete die Designerin viele Saisons für Jean Paul Gaultier, bevor sie sich in Berlin niederließ. Ihre erste eigene Kollektion präsentierte sie während der Berlin Fashion Week 2019.

Lou de Bètoly steht für filigrane, detailorientierte und ausdrucksstarke Kleidungsstücke für furchtlose Frauen jeden Alters. Durch die Verschmelzung von Eleganz und Extravaganz, Zerbrechlichkeit und Chaos, Innovation und Nostalgie stößt die Designerin bewusst an die Grenzen der Mode. Sie verbindet zeitgenössische Kunst und traditionelle Handwerkskunst.

Die Designerin arbeitet ausschließlich mit Vintage- und Alttextilien, die überarbeitet, verschönert und aus Abfallmaterial in Haute Couture verwandelt werden. Fokus ihrer Looks ist immer die besondere und eindrucksvolle Machart, denn werden alle Entwürfe in ihrem Berliner Atelier von Hand gestrickt, bestickt oder gehäkelt.

Im „Queen Palace“, einem Hochzeitssaal in Berlin Kreuzberg, präsentierte Lou de Bètoly ihre Herbst/WinterKollektion 2023 im Rahmen der Berlin Fashion Week und Berlin Contemporary. Zwischen kitschig geschmückten Tischen auf denen silberfarbene XXL-Vasen, gefüllt mit weißen Plastikrose thronten, wirkte die Mode von Odely Teboul surreal und ihre Runway-Show glich mehr einer Performance. Schon seit Gründung ihres Labels lässt die gebürtige Französin Mode und Kunst verschmelzen, wodurch nicht nur eine größere Bandbreite und sondern auch Tiefe ihres künstlerischen Ausdruck entsteht.

Inspiration fand Odely Teboul diese Saison im Volksmärchen “Des Kaisers neue Kleider”. Mit ihren Entwürfen hinterfragt sie den Stellenwert kostspieliger Mode, Luxus, Dekadenz und Exzess. Sie konfrontiert gängige und sich ständig veränderte Schönheitsstandards der “Reichen und Berühmten” und übersetzt dieses einerseits “Second-Skin”-Designs bis hin zu Looks die durch maximales Volumen leben. Während ihre eher dunkel gehaltene Farbpalette von Schneeweiß, zartem Rosa und kräftigem Rot durchbrochen wird, stellt sie aufwendige Stickereien und Webarbeiten, Materialien aus Abfall gegenüber.

Mal lieblich, mal punkig und avantgardistisch lebt ihre Herbst/Winter-Kollektion 2023 wieder durch ihre einzigartige Handwerkskunst. Mal waren ihre eng anliegenden, gehäkelten und gewebten Midi-Kleider mit Blumen-Applikationen verziert und mal mit gebatikten Rüschen bestickt. Hinzu kommen lieblich schwingende Röcke, deren dekontsturierten Silhouetten gekonnt aus der Form fallen. Einen Minirock verziert sie mit Buchstabenperlen, die man aus der eigenen Kindheit kennt, andere Tops und Röcke entstanden komplett aus mit Blumen bestickten Vintage-Taschentüchern. Kontrovers zu den meist körperbetonten und enthüllenden Looks, steht eine bodenlange, übervoluminöse Robe aus dunklem Batikstoff.

www.instagram.com/loudebetoly/

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