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FASHIONPAPER – das Magazin für Fashion, Beauty und Lifestyle

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SF1OG ein Label mit aussergewöhnlichen, teils experimentellen Kollektionen

Photo: zVg SF1OG, Tom Funk

Fashion

SF1OG ein Label mit aussergewöhnlichen, teils experimentellen Kollektionen

2019 gründete Rosa Marga Dahl ihr in Berlin ansässiges Label SF1OG. Mit außergewöhnlichen, teils experimentellen Kollektionen reflektieren alle Looks den Zeitgeist, finden jedoch oft Inspiration in der Vergangenheit.

Alle Designs von “Seitenflügel 1. Obergeschoss” sind für alle Geschlechter entworfen, für jede Gelegenheit gedacht und fungieren auf verschiedenen Ebenen: der ästhetischen, der kulturellen, teils politischen und vor allem auch auf der nachhaltigen. Nachhaltig zu arbeiten ist der Mittzwanzigerin größtes Anliegen. Sie arbeitet ausschließlich mit recycelten oder recycelbaren Materialien, zudem sind alle SF1OG-Looks Einzelstücke, werden in kleinen Serien produziert oder Custommades – das aus gutem Grund: “Erst wenn sich Mode unserem Geschmack, unseren Bedürfnissen und Körpern anpasst, tragen wir sie wirklich lange. Das ist wirklich nachhaltig”, so erklärt es die Designerin auf ihrer Website.

Wichtiger Bestandteil der SF1OG-Brand-DNA ist schon seit Gründung die Nachhaltigkeit. Mit jeder Kollektion bemüht sich Designerin Rosa Marga Dahl besonders verantwortungsvolle Looks zu kreieren. Durch den Einsatz von hauptsächlich re- oder upcycleten Materialien setzt sie ein Zeichen für ein zirkuläres Modesystem. Ihrem Anspruch und Mission widmet die Mitte Zwanzigjährige nun ihre Herbst/WinterKollektion 2023, die sie während der Berliner Fashion Week und im Rahmen von Berlin Contemporary präsentierte.

“Artifact” verarbeitet die Geschichte unterschiedlicher Menschen, die der Designerin in Form von eben Artefakten begegneten. In Berliner Antik- und Vintageläden und bei Haushaltsauflösungen fand sie Kleidungsstücke, Fotos und Postkarten und nutzte sie als gestalterische Grundlage für ihre über zwanzig Entwürfe. So ist die gesamte Ready-to-Wear-Kollektion in düsteren Brauntönen gehalten, in Anspielung auf die leicht vergilbte Farblichkeit alter Fotografien. Für die Designerin transportiert die Farbpalette das etwas triste, dennoch lebendige Gefühl dieser. Hinzu kommen alte Textilien, wie etwa Leinen von 1910 oder Wolle von Rosa Marga Dahls Großmutter. Schnittdetails imitieren die Formen von Vintage-Einstecktüchern oder transformiert die Designerin die Knopfleiste einer Jacke, die sie auf einem alten Foto entdeckte, auf eine Hose.

In Form eines gelaserten Lederpatch findet sich auch der Poststempel einer Postkarte von 1800 in einem ihrer Looks wieder. Klassische Silhouetten werden gekonnt durch kleine Details ergänzt, wie zum Beispiel asymmetrische Säume, und erlangen dadurch eine ganz neuen Charakter. Durch Layering spielt das Label mit dem Kontrast von Körpernähe und -ferne.

Um mehr Zugänglichkeit zu schaffen, sind alle Materialien bewusst natürlichen Ursprungs und reichen von Leder, Leinen bis hin zu Wolle. Alle sind wiederverwendete und wurden, wie bei jeder Kollektion, vom SF1OG-Team in ganz Deutschland zusammengesucht.

Auch diese Saison stellt Rosa Marga Dahl das Handwerk und dessen Wert in den Mittelpunkt ihrer Ready-toWear: Etwa zerschnitt sie alte Herrenhemden in Fadenform und webte daraus einen komplett neuen Stoff. Alle Accessoires und Kopfbedeckungen, die auch als Schalen und Vasen funktionieren, töpferte das SF1OGTeam selbst. Präsentiert von einem charakterstarken, diversen Modelcast vereint “Artifact” Zeitgeist und Geschichte. Passend dazu wählte das Label auch ihre Showlocation aus: das Rote Rathaus, wo ebenso Alt auf Neu trifft.

www.instagram.com/sf1og/

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