«Il diluvio universale» («Die Sintflut»)

Am Freitag, 25. Juni 2010 fand die Premiere bei besten Wetterbedingungen zur Oper «Il diluvio universale» auf dem Klosterhof St. Gallen anlässlich der St. Galler Festspiele 2010 statt. Zahlreiche Gäste und opernbegeistertes Publikum pilgerten zur Belcanto-Oper von Gaetano Donizetti.

Eine ganz andere Vorgeschichte als in der Heiligen Schrift und den Apokryphen hat die Sintflut in Gaetano Doizettis neapolitanischen Katastrophenoper. Biblische und antike Sujets waren Ausnahmen, er bevorzugte Stoffe aus überhitzten Romanen und Dramen aus dem 19. Jahrhundert.

Die Oper in drei Akten war eine Schweizer Erstaufführung. Ein imposanter Bühnenbau hiess die Gäste herzlich willkommen zur diesjährigen Openair Produktion. Unter der Leitung von Antonino Fogliani spielte das Sinfonieorchester St. Gallen. Inga Levant zeigte ihr Können der Inszenierung nach dem Rezept der Ironie. Diese Kombination gepackt mit einem aufwändigen Lichtkonzept brachte die Gäste schnell in den Bann der Oper.

Der Anfang war still wie der Schluss – plötzlich das Huben eines Oltimers und das Stück nahm seinen Lauf. Die Oper zeigte Intrigen, Liebe und Macht zu Noahs Zeiten.

Noah (Mirco Palazzi) hat den Bau der Arche vollendet und plante die Rettung der bevorstehenden Sintflut – zeitgemäss mit einem Oldtimer Postauto aus dem Hause Saurer.

Cadmo (Fillippo Adami), der Satrap von Sennààr und Artoo (Carlos Petruzziello), der Oberpriester der Brahmanen verachteten die Religion des Gottes Adams und verfolgten dessen Anhänger.

Cadmo (Fillippo Adami) misstraut aber seiner Geliebten Sela (Majella Cullagh), weil diese mit Noah (Mirco Palazzi) und dessen Glauben sympathisiert. Ada (Manuela Custer), die Freundin von Sela begehrt Cadmo (Fillippo Adami) und intrigiert gegen Sela (Majella Cullagh). Zu ihren Intrigen ist ihr jedes Mittel recht …

Dass die St. Galler Festspiele zu einem festen Bestandteil von vielen Ostschweizern gehört, zeigte die ausverkaufte Premiere, obwohl zeitgleich der Fussballmatch Schweiz – Honduras stattfand.  Jede/r der eine Oper mit einem verstaubten Image verbindet oder es nur für das ältere Semester hält, empfehlen wir den Besuch der Festspiele in St. Gallen. Es war ein starker Opernabend. (Fotos: Toni Suter)

www.stgaller-festspiele.ch
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