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FASHIONPAPER – das Magazin für Fashion, Beauty und Lifestyle

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Kunst im Zeitalter der Digitalisierung: Zwischen Innovation und ethischen Herausforderungen

Photo: zVg Dr. Anita Horn

Lifestyle

Kunst im Zeitalter der Digitalisierung: Zwischen Innovation und ethischen Herausforderungen

In einer Ära, in der digitale Innovationen die Grenzen des Vorstellbaren neu definieren, eröffnen sich für die Kunstszene aufregende und gleichsam problematische Horizonte. Insbesondere die rasante Entwicklung von nicht-fungiblen Token (NFTs) hat die Kunstwelt in eine neuartige Richtung gelenkt. Auf der Kunst 23 Zürich wird dieses innovative Zusammenspiel von Kunst und Technologie in den Fokus gerückt. Eine Galerie präsentiert hier ihre Werke vornehmlich im Metaverse, während Künstlerin Sarah Montani Skulpturen in Augmented Reality vorstellt, die gleichzeitig in über 30 Museen weltweit bewundert werden können.

Inmitten dieses stetigen digitalen Wandels ist die Frage nach der ethischen Verantwortung in diesem neu geschaffenen Kontext von besonderer Bedeutung. Bei der Kunst 23 Zürich hat sich das Gespräch zwischen der renommierten Politischen Philosophin und Psychoanalytikerin, Dr. Anita Horn, und der Juristin und Digitalpionierin Sarah Montani ergeben, über die Ethik der digitalen Gesellschaft zu sprechen. Als Dozentin für Ethik an der Universität St. Gallen bringt Dr. Horn einzigartige Einblicke in die kritische Betrachtung der gesellschaftlichen Auswirkungen der digitalen Technologie.

Im Gespräch betont Dr. Horn die Bedeutung der ethischen Dimension im Zeitalter der digitalen Gesellschaft. Die Herausforderungen liegen dabei nicht nur in der schnellen technologischen Entwicklung, die oftmals ethischen Beurteilungen hinterherhinkt, sondern auch in der fundamentalen Frage, was ein gutes Leben in einer zunehmend digitalisierten Welt ausmacht. Die Betonung von Selbstbestimmung und Verantwortung in einer Welt, in der automatisierte Prozesse zunehmend Entscheidungen für uns übernehmen, prägt die Kernpunkte ihrer Analyse.

Neben ethischen Kompetenzen erfordert die Ethik der digitalen Gesellschaft auch ein tiefgreifendes Verständnis digitaler Technologien. Dr. Horn hebt die Herausforderung hervor, dass ein Mangel an digitaler Kompetenz zu oberflächlichen Urteilen führen kann, die die Komplexität der technologischen Landschaft nicht angemessen erfassen.

Im Zentrum der Diskussion steht die Frage nach dem Verhältnis zwischen Kunst und Technologie. Dr. Horn betont die Unterschiede zwischen dem transhumanistischen Verständnis des Menschen, der durch Technologie verbessert werden muss, und dem humanistischen Ansatz, der die menschliche Verletzlichkeit und Individualität in den Vordergrund stellt. Diese unterschiedlichen Sichtweisen beeinflussen massgeblich das Verständnis von Kunst und Technologie und werfen wichtige Fragen auf, die sich im Spannungsfeld zwischen künstlerischer Kreativität und technologischem Fortschritt ergeben.

Die Kunstschaffenden stehen vor der Herausforderung, die technologischen Möglichkeiten zu nutzen, ohne ihre eigene kreative Identität zu vernachlässigen. Dr. Horn verdeutlicht, dass die Kunst trotz der fortgeschrittenen Technologie eine einzigartige Fähigkeit besitzt, den Menschen auf einer tiefen, emotionalen Ebene zu erreichen. Kunst bleibt somit ein kraftvolles Instrument, das uns dazu anregt, die Grenzen des Verständlichen zu überschreiten und uns mit existenziellen Fragen auseinanderzusetzen.

In einer Zeit, in der die Grenzen zwischen Kunst und Technologie zunehmend verschwimmen, bleibt die Frage nach der wahren Natur von Kunst und Technik von zentraler Bedeutung. Die Reflexion über diese Frage öffnet einen Raum für einen tieferen Dialog darüber, wie Kunst und Technologie unser Verständnis von Kreativität und menschlicher Existenz formen. In der Auseinandersetzung mit diesen komplexen Themen zeigt sich, dass die Kunst einen unverwechselbaren Beitrag zur philosophischen Diskussion und zur menschlichen Erfahrung in der digitalen Ära leistet.

Die Kunst 23 Zürich bietet somit nicht nur eine Plattform für die Präsentation innovativer Kunst im digitalen Zeitalter, sondern auch einen Raum für kritische Diskussionen über die ethischen und philosophischen Herausforderungen, die mit dieser neuen Ära einhergehen. Die Veranstaltung mit renommierten Persönlichkeiten wie Dr. Anita Horn und anderen namhaften Gästen verspricht eine vielschichtige und fesselnde Auseinandersetzung mit den drängenden Fragen unserer Zeit.

Dr. Anita Horn und Sarah Montani sind zusammen mit anderen Gästen wie Timea Nagy, Adrian Notz, Tom Rieder, Georg Bak und Reeps100 (Harry Yeff) am Samstag 28. Oktober 2023 am Podiumsgespräch der Kunst 23 Zürich zu hören.

Photo zVg Dr. Anita Horn, Philip Keussen

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